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Tagebuch

11. June 2019

Horrorfahrt

Beim Zeltabbrechen begleiten uns die Mücken auf Schritt und Tritt. Jetzt fahren wir Richtung russischer Grenze. Zuerst auf sehr unwegsamen Strassen, dann auf guten Schotterpisten (bis 80 km/h) auf welcher wir zügig vorankommen. Plötzlich sehen wir nur noch Sand und Steine, wir haben eine Sandmulde übersehen. Es kracht und wir glauben schon, dass wir gestrandet sind, aber der Volvo lässt uns nicht im Stich (zum Glück wurden Verstrebungen gemacht)! Doch so ganz ohne Probleme kommen wir nicht weg. Beim Wegfahren an der Tankstelle merken wir, dass mit dem rechten Stossdämpfer etwas nicht stimmt. Wir sprechen einen Mongolen mit einem der neuesten Landcruiser an und hoffen, dass er uns in eine vernünftige Garage führt. Bingo! Wir landen in der modernsten Garage in Oelgii, der zweitgrössten Stadt der Mongolei. Im Gegensatz zu seinen Mitbewerbern arbeiten man hier auf dem Lift und nicht am Boden mit Wagenhebern. So können wir schnell feststellen, dass die untere Stossdämpfer Aufnahme gerissen ist. Hampi bastelt mit Flex und Bohrer ein neues Stahlteil, welches ein Mongole an der gerissenen Stelle «anbrätelt». Wir nutzen die Gelegenheit das Auto auf dem Lift zu haben, schmieren und checken alles durch. Dabei können wir gut feststellen, dass unsere Schutzbleche nicht nur Zierde sind! Jetzt noch einige Fotos mit der ganzen Garagencrew und die Fahrt geht weiter. Russland erwartet uns. Wir müssen die Grenze vor 17.00 Uhr passieren, denn morgen lässt ein Feiertag die Grenze geschlossen bleiben. Zügig treffen wir hier unsere letzten wartenden Rallykollegen. 5 Fahrzeuge mit Problemen werden über die Grenze abgeschleppt. Nach einem stundenlangem Prozedere werden auch wir aus der Mongolei entlassen und in Russland freundlich willkommen geheissen. Hampi stellt sich in die Schlange der LKW Fahrer, was uns eine gute Stunde weniger Warten bringt.
So erreichen wir, trotz Reparatur, den Lagerplatz nicht als letzte Teilnehmer. Beim Versuch möglichst schnell an der Grenze zu sein, scheiterte die italienische Marine nach der gängigen Tatsache, dass der kürzeste Weg nicht immer der beste Weg ist. Dafür staubfrei!