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Tagebuch

8. July 2019

Peking - Wilen

Heute starten wir zur letzen Etappe von Peking - Wilen. Sie führt von Paris über Strassburg, Basel nach Wilen. Wie gewohnt verlassen wir früh die Autobahn und fahren über Land. Immer wieder folgen uns neugierige Blicke, Mutige fragen uns, ob wir wirklich mit dem Volvo in Peking gestartet sind! An der Grenze noch schnell ein Erinnerungsfoto und schon bald empfängt uns am Lopper ein heftiges Gewitter. Der sintflutartige Regen spült die letzten Sandkörner der Wüste Gobi vom Volvi. Nur noch eine leichte Schieflage und eine zerbeulte Schwelle erinnern an die Strapazen der letzten 36 Tage. Würde man den Volvi von unten Betrachten könnte man feststellen, dass der Volvi in den letzten 5 Wochen einiges mitmachen musste! Das Schutzblech hat die grössten Schläge abgefangen. Zweimal wurde das Blech durchschlagen. Trotz Schutzblech wurde die Oelwanne zerbeult. Die Querlenker sehen etwas verformt aus. Auch die Stossdämpfer waren schon in besserem Zustand. Erstaunlich sind die Provisorien, welche wir unterwegs eingebaut haben und die bis jetzt halten. Die Schrauben des Achsquerlenkers, stammend aus einer Caterpiller Baumaschine, die geschweisste Stossdämpferaufnahme, die gebastelten Distanzhalter, der Sandentleerte Anlasser, die angeschliffene Kupplungsscheibe und die mit Muttern unterlegte, verbogene Kupplungsgabel. Sogar das Fenster auf der Fahrerseite ist dank einem zusätzlichem Blechteil nicht mehr in den Türschlund gefallen.
Zu unserer grossen Ueberraschung findet am Abend an der Stanserstrasse in Kerns ein grosser Empfang im kleinen Kreis statt. Von unseren Lieben, dem Vorbereitungsteam, und weiteren Fans werden wir mit Feuerwerk und einem chinesischen Triumpfbogen empfangen. Während der Champagner fliesst erhalten wir den Pechvogel Pokal! Ein Abenteuer, welches vor 3 Jahren seinen Lauf genommen hat geht zu Ende. Inspiriert durch die Gebrüder Dillier hatte Tony den Gedanken an dieser Rally teilzunehmen. Der Gedanke viel bei mir sofort auf fruchtbaren Boden. Jetzt, am Ende dieses grossen Abenteuers kann man zurückblicken. Beeindruckend war die überaus grosse Hilfsbereitschaft der Einheimischen. ‚Glücklicherweise‘ hatten wir einige gröbere Pannen, so kamen wir mehrmals mit diesen Leuten in Kontakt. Der Zusammenhalt unter den meisten Teilnehmern war sehr gross, ohne grosse Fragen wurde einander geholfen und selbstlos wurden Ersatzteile ausgetauscht. Wir freuen uns, diese neuen Freundschaften auch in Zukunft zu pflegen. Die Familie, Freunde und Bekannte haben uns auf unserer Reise über die verschiedenen Kanäle begleitet und uns die Daumen gedrückt. Herzlichen Dank fürs Mitfiebern.
Der Volvi geniesst jetzt seine Ruhebox, in der etwas ruhigeren Zeit werden wir die Schäden instand stellen, damit er bereit ist uns in weitere Abenteuer zu begleiten....